Röttinger Rathaus
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historisches Röttingen
Röttingens Geschichte

Röttinger Sagen

Die Sage vom Wappenbild am Hundheimer Tor

Viele hundert Jahre ist es her, da bewohnte die Burg Brattenstein zu Röttingen ein Ritter mit seiner hartherzigen Frau, deren sehnlichster Wunsch es war, männliche Nachkommen zu haben.
Jedoch war dieser Wunsch bis dahin unerfüllt geblieben.
Es begab sich eines Tages, als der Ritter zur Jagd fort war, dass eine Zigeunerin auf die Burg kam. Sie bettelte um ein Almosen. Die Herrin jagte die Frau mit lauten Worten aus der Burg, während im Hofe sieben schwarze Hunde reichliches Futter fraßen.
Da ergrimmte das Bettelweib über solche Hartherzigkeit, verfluchte die Rittersfrau und drohte ihr, sie würde sieben Knäblein auf einmal zur Welt bringen.
Bevor ein Jahr verging, erfüllte sich die Prophezeihung der Zigeunerin und die Burgherrin gebar sieben Knäblein.
Darüber erschrak diese so heftig, dass sie sogleich eine alte Frau rufen ließ, die sechs der Knäblein in der Tauber ertränken sollte.
Wenn sie unterwegs gefragt würde, was sie im Korb trüge, so solle sie antworten: junge Hunde! Auf dem Weg hinunter zur Tauber begegnete der alten Frau der Burgherr, und er fragte sie: Was trägt du in dem Korbe?
Die alte Fau antwortete, wie ihr aufgetragen: junge Hunde. Jedoch ließ sich der Herr mit der Antwort nicht abspeisen und die Alte mußte den Korb öffnen und den wahren Inhalt preisgeben. Der Ritter befahl der Alten über alles zu schweigen, entlohnte sie und ließ nun seine sechs Söhne heimlich großziehen.
 
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Als nach einigen Jahren auf der Burg ein Fest gefeiert wurde, ließ er auch seine anderen sechs Söhne auf die Burg kommen und führte sie vor seine Frau.
Alle waren im großen Rittersaal versammelt und der Ritter fragte sein Weib, welche Strafe gebührt einer Mutter, die sechs ihrer Kinder habe umbringen lassen.
Kaum hörte die Burgherrin die Worte, da wurde sie leichenblaß und eine schlimme Ahnung stieg in ihr auf.
Mit scheinbarer Fassung jedoch innerlich voller Furcht gab sie zur Antwort: Ihr gebühret, dass man sie in ein Faß stecke, dass inwändig mit spitzen Nägeln gespickt ist. Darin soll sie den Berg hinuntergerollt werden.
Nun, sprach der Ritter, so hast du dir dein eigenes Urteil gesprochen. Für deinen Frevel soll dir geschehen, wie du gesagt hast.
Die schreckliche Strafe wurde sogleich vollzogen und die hartherzige Burgherrin im Nagelfaß den Berg hinuntergerollt.
Zum Gedächtnis und als Zeichen für alle nahm der Ritter einen Hund in sein Wappen, darüber das Bild seiner Frau, die in Todesangst mit ihren Händen ringt.
 

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